Gruppenfoto von 5 Personen
Ausgezeichnet: Hintere Reihe: Yannick Weyer (Medizinische Universität Innsbruck), Rémi Hocq (TU Wien), Max Kellner (IMBA/HZI). Vorne: Victoria Deneke (IMP Wien), Eugenia Pankevich (CeMM).
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HZI-Forscher Max Kellner mit Life Sciences PhD Award Austria 2025 ausgezeichnet

Nachwuchsgruppenleiter im HUMAN-Programm erhält Promotionspreis der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT)

Für ihre international herausragenden Arbeiten sind am Mittwoch in Innsbruck fünf junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet worden: Die Life Sciences Research Awards Austria 2025 der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) gingen an Victoria Deneke (IMP Wien), Rémi Hocq (TU Wien) und Eugenia Pankevich (CeMM). Die Life Sciences PhD Awards Austria 2025 erhielten Yannick Weyer (Medizinische Universität Innsbruck) und Max Kellner (ehemals IMBA, seit 2025 Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)).

In der Kategorie Angewandte Forschung geht der Life Sciences PhD Award Austria 2025 an Dr. Max Kellner für seine Promotion am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien. Er hat einen tragbaren Open-Source-Test entwickelt, der Viren in weniger als einer Stunde nachweisen kann – selbst in Gebieten, in denen die Stromversorgung unzuverlässig ist. „Es ist Wissenschaft, die in einen Rucksack passt und die Gesundheit für die am stärksten gefährdeten Gemeinschaften schützt“, sagte die Jury.

Nachwuchs-Forschungspreis: Was wir von Fledermäusen zur Pandemievorbereitung lernen können

Kellner hat sich aber auch gefragt, warum zum Beispiel Fledermäuse tödliche Krankheitserreger in sich tragen und dennoch vollkommen gesund bleiben. Mithilfe winziger, lebender „Mini-Organe”, die aus Fledermausgewebe gezüchtet wurden, fand er Hinweise auf die geheimen Abwehrmechanismen der Fledermäuse – natürliche Alarmsysteme, die schneller und stärker reagieren als die des Menschen. „Diese Entdeckungen weisen auf neue Wege zur Behandlung von Virusinfektionen beim Menschen hin und machen die Widerstandsfähigkeit der Natur zu Medizin. Die Arbeit von Max Kellner ist eine seltene Kombination aus Einfallsreichtum und Empathie“, zeigt sich die Jury euphorisch.

Seit Mai 2025 ist Dr. Max Kellner Leiter der Nachwuchsgruppe „Labor für Virus-Wirt-Ko-Evolution“ (VICO) im HUMAN-Programm des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI). Die Gruppe setzt die Forschung zu Resilienzmechanismen, die im Zuge der Ko-Evolution von Viren und Wirtsorganismen entstanden sind, fort. Diese Widerstandsfähigkeiten tragen dazu bei, dass Infektionen bei natürlichen Reservoirwirten häufig kein Krankheitsbild hervorrufen, während sie bei anderen Tierarten und beim Menschen schwere Erkrankungen auslösen können. Mithilfe von Organoid-Systemen untersucht VICO Virus-Wirt-Interaktionen in unterschiedlichen Spezies unter nahezu physiologischen Bedingungen.

ÖGMBT-Jahrestagung ist Österreichs bedeutendster Life-Sciences-Event

Die ÖGMBT repräsentiert 1.300 in den Life Sciences tätige Personen und Studierende sowie 90 Unternehmen und Institutionen. ÖGMBT-Präsident Priv. Doz. Dr. Michael Sauer bei der Jahresversammlung in Innsbruck: „Einmal mehr zeigen die Life Sciences Research Awards Austria das hohe internationale Niveau der Forscherinnen und Forscher in Österreich. Ich bedanke mich im Namen der ÖGMBT ganz besonders bei unserem langjährigen Unterstützer BMWET sowie bei Boehringer Ingelheim RCV und Polymun Scientific, die diese Auszeichnungen ermöglichen.“ 

Originalpressemitteilung

Originalpressemitteilung der ÖGMBT mit Informationen zu allen Preisträger:innen

Charlotte Schwenner

Pressekontakt

Dr. Charlotte Schwenner
Wissenschaftsredakteurin