Enterohämorrhagische Escherichia coli – EHEC
EHEC-Bakterien produzieren ein Zellgift, das so genannte Shiga-Toxin, und geben es in den menschlichen Darm ab. Das Gift löst in den Darmzellen eine Abfolge von entzündungsähnlichen Reaktionen aus, die so heftig sind, dass sie den eigenen Körper schwer schädigen. In etwa zehn Prozent aller Fälle entwickeln die Patienten daraufhin das Krankheitsbild des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS), bei dem sich rote Blutkörperchen auflösen und kleine Blutgefässe durch Gerinnsel verstopft werden. HUS kann zu akutem Nierenversagen und schließlich zum Tode führen.
Meist werden EHEC mit infizierter Nahrung, insbesondere Rohmilchprodukten, aufgenommen. Den EHEC-Ausbruch des Jahres 2011 in Norddeutschland, der 50 Menschen das Leben kostete, verursachte der ungewöhnlich aggressive Stamm „O104:H4“. Die Epidemie war durch schwere und drastische Krankheitsverläufe gekennzeichnet. Als Auslöser identifizierten Experten kontaminierte Bockshornklee-Sprossen.
Forscher am HZI haben grundlegende Infektionsmechanismen von EHEC-Keimen sowie die Wirkungsweise des Shiga-Toxins untersucht.
Im Folgenden finden Sie Bildmaterial, Links zu aktuellen Informationen und die Namen einiger Ansprechpartner für die Medien.
(mbn)
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- EHEC-Forschung an der molekularen Basis – Wissenschaft jenseits des MainstreamEHEC hat in den letzten Monaten viele Opfer gefordert und ist zu einer zweifelhaften Berühmtheit geworden. Jenseits dieser Prominenz forschen Wissenschaftler am HZI schon seit Jahren an den Mechanismen, mit denen uns diese Bakterien krank machen. Begleiten Sie Jens de Groot in sein Labor und hören Sie zu, wie er Kristalle mit Röntgenstrahlen beschießt...