Gruppenbild mit 16 Personen, im Hintergrund die Richtkrone.
Richtfest des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung. Von links: Dr. Uwe Klug (JMU), Dipl.-Ing. Rainer Post (DORANTHPOST Architekten), Prof. Josef Penninger (HZI), Patrick Friedl (MdL), Prof. Matthias Frosch (JMU), Regierungspräsidentin (Unterfranken) Dr. Susanne Weizendörfer, Wolfgang Bücherl (EU-Kommission), Dr. Britta Grigull (HIRI), Christian Scherf (HZI), Stv. Ministerpräsident u. Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Hubert Aiwanger (Freistaat Bayern), Universitätspräsident Prof. Paul Pauli (JMU), Staatssekretär Dr. Rolf-Dieter Jungk (BMFTR), Oliver Jörg (Stiftung Bayerische EliteAkademie), Prof. Jörg Vogel (HIRI), Oberbürgermeister Martin Heilig (Stadt Würzburg), Prof. Dirk Heinz (HZI).
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Würzburg: Richtfest am Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung

Besorgniserregende Krankheitserreger, zunehmende Antibiotikaresistenzen und chronische Infektionen zählen zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen der Gesellschaft. Um die Grundlagen für neuartige RNA-Therapien zu erforschen und Infektionen wirksam zu bekämpfen, entsteht in Würzburg ein Helmholtz-Neubau. Die Investitionen trägt der Freistaat Bayern, kofinanziert von der Europäischen Union. Im Beisein von Bayerns stellvertretendem Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger und mit mehr als 200 Gästen feierte das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung am heutigen Mittwoch Richtfest.

Die rasante Entwicklung der mRNA-Impfstoffe zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wissenschaftliche Erkenntnisse aus der RNA-Grundlagenforschung zu wirksamen und lebensrettenden Anwendungen führen können. RNA-Therapeutika eröffnen die Möglichkeit, weit über Pandemien hinaus einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung zahlreicher Krankheiten zu leisten – darunter Infektionen mit bekannten oder ganz neu auftretenden Erregern, Krebs, neurodegenerative und seltene genetische Erkrankungen.

Genau hier setzt das 2017 gegründete Würzburger Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) an. Es ist ein Standort des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und bündelt die Expertise beider Einrichtungen, um das enorme Zukunftspotenzial von RNA in einem der wachstumsstärksten Forschungsfelder in den Lebenswissenschaften und der Biomedizin auszuschöpfen.

Seit seiner Gründung ist das HIRI in Räumlichkeiten der JMU zu Gast. Um seinen Forschungsauftrag am Standort Würzburg dauerhaft erfüllen zu können, erhält es einen eigenen Bau auf dem Medizin-Campus in Grombühl. Die Mittel stellt der Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, in Kofinanzierung mit der Europäischen Union (EU) zur Verfügung. Insgesamt werden 60 Millionen Euro, davon 21 Millionen von der EU, in das neue RNA-Forschungszentrum investiert.

„Würzburg profitiert doppelt“

Richtkrone wird in die Höhe gezogen.
Richtfest des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde die Richtkrone vor dem Neubau des Instituts in die Höhe gezogen.

„Forschungsförderung ist ein bedeutender Zukunfts- und Innovationsmotor im Freistaat“, betonte Ehrengast Hubert Aiwanger, stellvertretender bayerischer Ministerpräsident und Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, im Rahmen des HIRI-Richtfests. „Hier entsteht hochmoderne Infrastruktur, mit der wir auch die Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandorts Bayern stärken. Würzburg profitiert sogar doppelt: durch neue Arbeitsplätze in der Wissenschaft und durch eine Stärkung der regionalen Wirtschaft“, so der Staatsminister.

„Die vom Bund geförderten Helmholtz-Einrichtungen widmen sich den drängenden Fragen unserer Gesellschaft und leisten herausragende wissenschaftliche Arbeit“, sagte Rolf-Dieter Jungk, Staatssekretär im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR). „Mit seiner RNA-Grundlagenforschung trägt das Würzburger Helmholtz-Institut entscheidend dazu bei, neue Technologien zu entwickeln und die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes zu stärken.“

Wolfgang Bücherl, Leiter der Regionalvertretung für Baden-Württemberg und Bayern der Europäischen Kommission, würdigte die strategische Relevanz des Bauvorhabens für die EU: „Erreger kennen keine Grenzen. In Würzburg investieren wir in einen europäischen Spitzenstandort für Zukunftstechnologien. So wird das HIRI zum Taktgeber für Europa, damit wir mithalten im weltweiten Wettbewerb um die besten Technologien, die besten Therapien, und die besten Köpfe.“

Stadt mit großer Forschungsgeschichte

Würzburgs Oberbürgermeister Martin Heilig erinnerte an die große Forschungsgeschichte seiner Stadt, in der Wilhelm Conrad Röntgen vor 130 Jahren die nach ihm benannten X-Strahlen entdeckte, und wünschte dem HIRI ebensolche bahnbrechenden Erfolge. Heilig zeigte sich erfreut darüber, dass am Helmholtz-Institut hochwertige Arbeitsplätze geschaffen und internationale Talente in die Universitätsstadt gelockt werden. Universitätspräsident Paul Pauli verwies auf die gemeinsamen wissenschaftlichen Erfolge von JMU und HIRI und hob die Relevanz der RNA-Forschung in der Exzellenzstrategie der Universität Würzburg hervor.

Wie erfolgreich und dynamisch das noch junge Helmholtz-Institut bereits agiert hat, präsentierte Jörg Vogel, Geschäftsführender Direktor am HIRI, in einem Rückblick. Gemeinsam mit Josef Penninger, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI, bedankte er sich bei den Zuwendungsgebern, die es ermöglichten, auf höchstem Niveau zu forschen.

Dass Spitzenforschung entsprechende Räume mit den neuesten baulichen Standards und der besten technischen Ausstattung benötigt, machte Rainer Post, Geschäftsführer und Gesellschafter des mit dem HIRI-Neubau beauftragten Architekturbüros DORANTHPOST Architekten deutlich. Bei kurzen Bauführungen konnten sich die Gäste zum Abschluss des HIRI-Richtfests einen eigenen Eindruck von dem neuen Gebäude verschaffen.

Der Neubau im Überblick

Mit einer Bruttogeschossfläche von rund 10.700 Quadratmetern, mit seinen zahlreichen Laboren und offenen Arbeits- und Kommunikationsbereichen bietet das künftige HIRI Forschungsmöglichkeiten auf höchstem technischen Niveau. Ermöglicht wird der Neubau durch Investitionen des Freistaats Bayern, vertreten durch das Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, sowie kofinanziert von der Europäischen Union. Die Projektsumme beläuft sich auf insgesamt 60 Millionen Euro.

Der Entwurf für den Standort Würzburg lässt einen schmalen, längs gerichteten Baukörper entstehen, der sich in Form und Höhe behutsam in seine Umgebung auf dem Medizin-Campus einfügt. Zugleich bildet der Korpus mit seiner transparenten Glasfassade, der lichten, offenen Treppenhalle und der durch Knickpunkte aufgebrochenen Kubatur einen zeitgemäßen Kontrast zu den benachbarten historischen Bauten aus der Gründerzeit. Markantes Merkmal des Neubaus ist der als fünftes Obergeschoss ausgebildete Gebäudekopf auf der Westseite, der die Eigenständigkeit des Helmholtz-Instituts auf dem Campus betont und einen Ort der Zusammenkunft sowie für Veranstaltungen bietet.

Das zukunftsweisende und nutzerfreundliche Gebäude wurde vom Münchener Büro DORANTHPOST Architekten ersonnen. Es ist im In- und Ausland tätig und hat bereits zahlreiche Bauten für wissenschaftliche Einrichtungen realisiert, in Bayern unter anderem in München und Erlangen.

Portrait Luisa Macharowsky

Pressekontakt

Luisa Härtig
Manager Communications