Es gibt nicht mehr als 100 lebende Träger:innen des Maximiliansordens, und alle eint, dass sie sich mit exzellenten Leistungen in der Wissenschaft oder der Kunst in herausragender Weise um Bayern verdient gemacht haben. Seit gestern ist Jörg Vogel, Direktor des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), Mitglied dieser Ordensgemeinschaft. Neben acht weiteren geehrten Persönlichkeiten erhielt der Wissenschaftler die Auszeichnung bei einem Festakt im Antiquarium der Münchener Residenz aus den Händen des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder.
Es sei eine große Freude und Ehre, so Vogel, diese hohe Auszeichnung entgegennehmen zu dürfen. Sie würdige jedoch nicht nur ihn persönlich, sondern stehe auch stellvertretend für die Innovations- und Strahlkraft des Wissenschaftsstandorts Würzburg: „Ich bin ausgesprochen dankbar, in Bayern, in Würzburg meine Forschungsheimat gefunden zu haben. Hier haben wir mit unserem Helmholtz-Institut und in einem starken Verbund mit der Universität und dem Uniklinikum die allerbesten Voraussetzungen, um exzellente Spitzenforschung zu betreiben.“
Über Jörg Vogel
Als weltweit anerkannter Wissenschaftler auf dem Gebiet der RNA-Biologie gilt Jörg Vogel als Pionier in der Anwendung und Entwicklung von Hochdurchsatz-Sequenziermethoden. Diese Technologien erlauben es, eine Vielzahl von Genen gleichzeitig zu untersuchen. Sie ermöglichen so beispielsweise die Analyse einzelner infizierter Zellen oder der Interaktionen zwischen krankheitserregenden Bakterien und ihren Wirten.
Jörg Vogel ist seit 2017 Direktor des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung und seit 2009 als Professor und Direktor des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie an der JMU tätig. Er studierte Biochemie an der Humboldt-Universität zu Berlin und am Imperial College, London, in Großbritannien. 1999 promovierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin. In den Jahren 2000 und 2001 forschte er an der Universität Uppsala (Schweden) und von 2002 bis 2003 als EMBO-Fellow an der Hebrew University in Jerusalem in Israel. 2004 gründete er eine unabhängige Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin.
Für seine herausragenden Leistungen wurde Jörg Vogel 2017 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet, in dessen Auswahlausschuss er 2022 berufen wurde. Im Jahr 2019 erhielt er den Feldberg-Preis für deutsch-britischen Austausch in den Lebenswissenschaften. Vogel ist ordentliches Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Amerikanischen und Europäischen Akademien der Mikrobiologie.
Der Maximiliansorden
Der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst geht auf eine Gründung von König Maximilian II. aus dem Jahre 1853 zurück. Er wurde in Fortsetzung alter bayerischer Tradition 1980 per Gesetz geschaffen. Mit ihm zeichnet der Bayerische Ministerpräsident herausragende Leistungen auf den Gebieten der Wissenschaft und Kunst aus.
Der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst wurde in diesem Jahr zum 21. Mal verliehen; 255 Persönlichkeiten (inklusive der diesjährigen Ordensträger) haben die Auszeichnung bislang erhalten. Die Zahl der lebenden Ordensträger ist auf 100 begrenzt. Mit den neun neuen Trägern des Maximiliansordens besteht die Ordensgemeinschaft derzeit aus 95 Persönlichkeiten. Neben Jörg Vogel erhielten auch Georg Ertl, Bernd Huber, Maria-Elena Torres-Padilla, Ulrich Walter, Martina Gedeck, Herlinde Koelbl, Rachel Salamander und Ralph Siegel am 3. Dezember einen Orden.