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Infektionen des Magen-Darm-Traktes im Fokus von NoRDI V

Experten treffen sich am 21. Oktober zum „North Regio Day on Infection“ in Braunschweig

Weltweit sterben jährlich rund drei Millionen Menschen an den Folgen einer Infektion des Magen-Darm-Traktes. Allein 2,5 Millionen dieser Todesfälle gehen auf Durchfallerkrankungen zurück. Im Rahmen des fünften „North Regio Day on Infection“, kurz „NoRDI“, kommen am 21. Oktober 2014 Experten aus Europa am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig zusammen um sich über neueste Forschungsergebnisse und -projekte auf dem Gebiet der gastrointestinalen Infektionen und ihrer Erreger auszutauschen. Wie bereits in den vergangenen Jahren wird wieder der Jürgen-Wehland-Preis während des Symposiums verliehen.

Erreger wie beispielsweise Escherichia coli, Salmonella und Helicobacter pylori haben eins gemeinsam: Sie befallen den Verdauungstrakt des Menschen und verursachen dort Infektionen, die potentiell tödlich sein können. Insgesamt vier Prozent aller Todesfälle weltweit sind auf Infektionen des Magen-Darm-Traktes zurückzuführen, bei Kindern bis zum Alter von fünf Jahren sogar bis zu 15 Prozent. „Gerade lebensmittelbedingte Infektionserreger, wie E. coli und Salmonella, sind auch in Deutschland ein großes Problem“, sagt Dr. Marc Erhardt, Leiter der „Nachwuchsgruppe Infektionsbiologie von Salmonellen“ am HZI. Obwohl die Erreger so gefährlich sind, gibt es bislang kaum Impfstoffe, die vor ihnen schützen.

„Um diese Krankheiten besser bekämpfen zu können, muss man vor allem auch den Mikrokosmos des Darms genau kennen“, sagt Dr. Till Strowig, Leiter der Nachwuchsgruppe „Mikrobielle Immunregulation“ am HZI. „Schließlich bewegen sich die Erreger nicht in einer neutralen Umgebung und die Abwehrfähigkeiten des Immunsystems werden stark vom Umfeld beeinflusst“.

Das NoRDI-Symposium bietet den idealen Rahmen, Forschungsansätze für Therapiemöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen zu diskutieren. „Das Symposium ist europaweit das einzige, was sich ausschließlich mit Infektionen des Verdauungstraktes beschäftigt“, sagt Erhardt. Wie etabliert das NoRDI-Symposium inzwischen in der Wissenschaftswelt ist, zeigt sich unter anderem daran, dass Wissenschaftler von Universitäten in sechs verschiedenen Ländern nach Braunschweig kommen um ihre Forschung in Vorträgen zu präsentieren.

„Besonders reizvoll ist das Symposium für Nachwuchsforscher, die hier die Möglichkeit haben, sich mit etablierten Experten auszutauschen“, sagt Strowig. Den Nachwuchswissenschaftlern bietet sich in diesem Jahr die besondere Möglichkeit ihre eigene Forschung im Rahmen einer Poster-Präsentation vorzustellen und mit erfahrenen Forschern zu diskutieren.

Neben den Vorträgen und Poster-Präsentationen wird auch in diesem Jahr der Jürgen-Wehland-Preis auf dem Symposium verliehen. Mit diesem ehrt das HZI bereits zum vierten Mal einen herausragenden Nachwuchswissenschaftler. Verliehen wird der Preis zu Ehren des ehemaligen Wissenschaftlichen Geschäftsführers des Zentrums.