v.l.n.r.: Prof. Rolf Müller (Geschäftsführender Direktor des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland), Tobias Hans (Ministerpräsident des Saarlandes), Prof. Manfred Schmitt (Präsident der Universität des Saarlandes).
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Tobias Hans zu Besuch am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland

Ministerpräsident des Saarlandes erhielt Einblicke in die moderne Wirkstoffforschung

Bei einem Besuch am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) am 5. Juni 2018 informierte sich Ministerpräsident Tobias Hans über aktuelle Herausforderungen der Infektionsforschung. Gemeinsam mit dem Institutsleiter Prof. Rolf Müller und dem Universitätspräsidenten Prof. Manfred Schmitt sprach er über zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten des HIPS und der UdS im Bereich der pharmazeutischen Wirkstoffforschung. Das HIPS ist ein Standort des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Kooperation mit der Universität des Saarlandes (UdS).

Tobias Hans, der im Kabinett der Saarländischen Landesregierung zugleich die Zuständigkeit für die Geschäftsbereiche Wissenschaft, Forschung und Technologie innehat, sagte während seines Besuches: „Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland leistet seit vielen Jahren einen unverzichtbaren Beitrag zur Gesundheitsforschung. Durch die Entwicklung und Erforschung neuer Wirkstoffe sollen nicht nur Antibiotika-Resistenzen bekämpft, sondern auch neue Therapie- und Präventionsmaßnahmen ergründet werden.“

„Als bundesweit erstes Helmholtz-Institut mit pharmazeutischem Forschungsschwerpunkt wurde 2009 das HIPS am Campus Saarbrücken etabliert und mit universitären Pharmazie-Professuren als Gründungsdirektoren realisiert“, sagt Universitätspräsident Manfred Schmitt. „Durch eine überaus erfolgreiche wissenschaftliche Interaktion in Forschung und Lehre zwischen dem HIPS und der Universität, und hier insbesondere zu den lebenswissenschaftlichen Bereichen der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät, der Medizinischen Fakultät und des fach- und standortübergreifenden Zentrums für Bioinformatik, hat sich der zukunftsweisende Bereich der Wirkstoffforschung an der Schnittstelle von Pharmazie, Biomedizin und Bioinformatik hervorragend entwickelt und besitzt inzwischen Modellcharakter.“

In den Laboren des HIPS, die Hans im Rahmen einer Besichtigung kennenlernte, forscht ein internationales Team aus Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen gemeinsam an der Entdeckung und Entwicklung neuer antiinfektiver Wirkstoffe, um dem Problem der zunehmenden Resistenzentwicklung von Krankheitserregern zu entgegnen. Multiresistente Bakterien sind eine der großen aktuellen Herausforderungen in der biomedizinischen Forschung, denn immer häufiger finden die Krankheitserreger Wege, wie sie bestehende Therapien umgehen können. Sie werden damit unempfindlich gegen Medikamente, die Jahre zuvor noch wirksam waren. „Besonders problematisch daran ist, dass die Neuentwicklung wirkungsvoller Antibiotika bereits über mehrere Jahrzehnte hinweg sehr ins Stocken geraten ist“, sagt Rolf Müller. Die Forscher am HIPS suchen daher mit Hochdruck nach neuartigen Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten, optimieren diese für die Anwendung am Menschen und erforschen, wie sie am besten durch den Körper zum Wirkort transportiert werden können.

Das HIPS wurde 2009 gemeinsam von der Universität des Saarlandes (UdS) und dem Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) gegründet und ist bislang das einzige außeruniversitäre Forschungsinstitut mit dem Schwerpunkt „Pharmazeutische Forschung“ in Deutschland. Mit dem Bezug des neuen Laborgebäudes im Jahr 2015, dessen Bau mit Landesmitteln sowie vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert wurde, bestehen am Standort Saarbrücken die besten Voraussetzungen, damit die Forscher am HIPS auch zukünftig wichtige Beiträge zur pharmazeutischen Grundlagenforschung liefern können.