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Michael P. Manns erster Klinischer Direktor des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung

HZI stärkt Schnittstelle zwischen Forschung und Klinik

Seit Anfang Oktober 2015 hat das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig erstmals einen Klinischen Direktor. Prof. Michael P. Manns von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wird das neu geschaffene Amt bekleiden und zukünftig die Verbindung zwischen grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung am HZI und der MHH koordinieren und weiter stärken. Gleichzeitig fungiert er als Gründungsdirektor des neuen Zentrums für individualisierte Infektionsmedizin (CIIM), welches in Hannover entstehen soll. 

„Michael Manns zählt zu den weltweit führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Lebererkrankungen und –infektionen. Wir sind sehr froh, dass wir ihn als Klinischen Direktor gewinnen konnten“, sagt Prof. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI. „Er vereint fundierte klinische Erfahrung mit internationaler wissenschaftlicher Exzellenz und Leidenschaft für translationale Forschung und ist damit die Idealbesetzung für diese wichtige Schnittstelle.“ 

Als Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie am Zentrum Innere Medizin der MHH arbeitet Manns bereits seit Jahren eng mit HZI-Forschern zusammen, zum Beispiel als Koordinator des Hepatitis-Schwerpunkts im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Darüber hinaus war er bis zu seiner Ernennung zum Klinischen Direktor Mitglied des Clinical Boards und des Wissenschaftlichen Komitees des HZI. Das Clinical Board berät als unabhängiges Experten-Gremium die Aufsichtsgremien des Zentrums, um klinische Aspekte stärker in die Forschung am Zentrum einfließen zu lassen. „Mich hat schon immer die Schnittstelle zwischen ärztlicher Arbeit am Patienten und der Grundlagenforschung interessiert. Die Kooperation zwischen MHH und HZI hat viel Potential und deshalb freue ich mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagt Manns. 

Die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die Anwendung zu überführen, wie auch Fragestellungen aus der täglichen Arbeit am Patienten mit grundlagenwissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten und zu beantworten, ist ein wichtiges strategisches Ziel des HZI. „Mit der Gründung des TWINCORE-Instituts wurde bereits eine erste wichtige Strukturmaßnahme realisiert, um das HZI mit seinen Forscherinnen und Forschern enger mit der MHH als wichtigstem klinischem Kooperationspartner zu vernetzen“, sagt Manns. 

Hauptaufgabe von Manns wird es sein, Forschungsprojekte des HZI verstärkt mit klinisch wissenschaftlichen Arbeitsgruppen der MHH zu verknüpfen und die Geschäftsführung des HZI in medizinisch relevanten Fragen zu beraten. Vor allem mit der geplanten Gründung eines Zentrums für individualisierte Infektionsmedizin (CIIM), dessen Gründungsdirektor Manns ist, wird das Ziel verfolgt, personalisierte Ansätze im Bereich der Infektionsmedizin zu entwickeln. Das gemeinsam von HZI und der MHH geplante Zentrum soll dem noch jungen Forschungsfeld wesentliche Impulse geben. 

Mittelfristig ist ein neues Gebäude für das CIIM in unmittelbarer Nähe von TWINCORE, MHH und dem Clinical Research Centre Hannover (CRC) in Hannover geplant, um die enge Zusammenarbeit zwischen Klinikern, Naturwissenschaftlern und Bioinformatikern unter einem Dach zu ermöglichen. Gemeinsam werden sie Erkenntnisse und Analysemethoden aus der Klinik und der Grundlagen-forschung integrieren, um schneller und effizienter neue Diagnostika und individualisierte Behandlungskonzepte für Patienten zu entwickeln. Am CIIM sollen auch die bereits von Hannover aus geleiteten Netzwerke im Bereich der Infektionsmedizin mit ihren Geschäftsstellen verankert werden. 

„Die Stelle des Klinischen Direktors ist ein weiterer wichtiger Baustein auf dem Weg des HZI eines der führenden Zentren auf dem Gebiet der translationalen Infektionsforschung zu werden und den Standort Hannover – Braunschweig innerhalb des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) als einen international herausragenden Forschungsstandort der Infektionsforschung mit klinischem Bezug auszubauen“, sagt Heinz.