Dr. Max Kellner
Als gebürtiger Wiener sammelte Max Kellner bereits während seines Bachelorstudiums an der Universität Wien erste Labor- und Publikationserfahrungen als studentischer Mitarbeiter am Gregor-Mendel-Institut (GMI) in der Arbeitsgruppe von Michael Nodine. Dort war er an der Entwicklung von Methoden zur Untersuchung von Genregulationsprozessen durch Mikro-RNAs beteiligt und erforschte deren Rolle in der pflanzlichen Embryonalentwicklung. Für seine Masterarbeit forschte er als Gaststudent im Labor von Feng Zhang am Broad Institute of MIT and Harvard (USA) an Proteinen der bakteriellen Immunabwehr (CRISPR/Cas13) – mit besonderem Fokus auf deren Anwendung in der Virusdiagnostik (SHERLOCK) und der gezielten Regulation der Genexpression in Zellen.
Sein Doktoratsstudium begann Kellner an der University of Cambridge im Labor von Madeline Lancaster (MRC Laboratory of Molecular Biology), wo er mithilfe von Stammzellen und 3D-Organoiden evolutionsbiologische Fragestellungen zur menschlichen Gehirnentwicklung untersuchte. Aufgrund des ersten COVID-19-Lockdowns kehrte er vorübergehend nach Wien zurück und konnte dort als Gastwissenschaftler am Institut für Molekulare Pathologie (IMP) maßgeblich zur Entwicklung RT-LAMP-basierter Schnelltests für die Virusdiagnostik beitragen. Im Rahmen einer Forschungskooperation mit Wissenschaftler:innen vor Ort in Ghana wurde das Projekt weiterentwickelt, um Infektionen in ländlichen Regionen Westafrikas gezielter und effizienter nachweisen zu können.
Infolge dieser Tätigkeit und der inhaltlichen Neuausrichtung seiner Forschung während der ersten Phase der Pandemie verlagerte Kellner sein Dissertationsvorhaben dauerhaft nach Wien und promovierte im Labor von Josef Penninger am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA). In der Dissertation etablierte er neuartige Organoid-Zellkultursysteme für Fledertiere und leistete zentrale Beiträge zum Verständnis ihrer Immunantwort gegenüber hochpathogenen Viren wie dem Marburgvirus sowie humanpathogenen Coronaviren wie MERS-CoV und SARS-CoV-2.
Seit dem 1. April 2025 leitet Kellner die Nachwuchsgruppe VICO (Virus-Wirt Coevolution) am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI). Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf den molekularen Wechselwirkungen zwischen Viren und ihren Wirten, mit besonderem Fokus auf evolutionär entstandene Mechanismen der angeborenen Immunität und viralen Resilienz bei Säugetieren.
Publikationen
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