Prof. Andreas Keller leitet die Abteilung „Klinische Bioinformatik“ am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), einem Standort des HZI in Kooperation mit der Universität des Saarlandes. Mithilfe computergestützter Methoden untersucht er, wie Bakterien als Naturstoffproduzenten mit Menschen interagieren, wie sie Erkrankungen auslösen oder sogar davor schützen können. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf den regulatorischen Mechanismen nicht-kodierender RNAs.
Dr. Max Kellner leitet seit diesem Jahr die Nachwuchsgruppe „Labor für Virus-Wirt Co-Evolution“ (VICO) im HUMAN-Programm des HZI. Die Gruppe erforscht Resilienzmechanismen, die im Zuge der Ko-Evolution von Viren und Wirtsorganismen entstanden sind. Diese Widerstandsfähigkeiten sind dafür verantwortlich, dass Infektionen bei natürlichen Reservoirwirten wie Fledermäusen häufig keine Krankheitsbilder hervorrufen, während sie bei anderen Tierarten und beim Menschen schwere Erkrankungen auslösen können. VICO kombiniert Organoid-Systeme mit funktional genetischen Analysen, um Virus-Wirt-Interaktionen in verschiedenen Spezies unter nahezu physiologischen Bedingungen zu untersuchen.
Die Abteilung „Mikrobielle Wirkstoffe“ von Prof. Marc Stadler ist weltweit führend bei der Suche antibiotisch wirksamer Naturstoffe in Bodenbakterien und besonders in Pilzen. Die zunehmende Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen bei gefährlichen Krankheitserregern reduziert die Wirksamkeit von gängigen Medikamenten, sodass dringend neue Wirkstoffkandidaten benötigt werden. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, führt Stadler weltweit taxonomische Bestimmungen neuer Gattungen und Familien von Pilzen durch. Zudem entwickelt er analytische Methoden für die Suche und Strukturaufklärung von Sekundärstoffen sowie deren Produktionsprozesse im vorindustriellen Maßstab.
Insgesamt umfasst die Liste der „Highly Cited Researchers“ in diesem Jahr 7131 Forscher:innen.