Dr. Lina Herhaus leitet die Nachwuchsgruppe „Zelluläre Immunsignale“ am HZI.
Dr. Lina Herhaus leitet die Nachwuchsgruppe „Zelluläre Immunsignale“ am HZI.
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Förderung und Auszeichnung für HZI-Forscherin Lina Herhaus

Wissenschaftlerin im HZI-Projekt MICROSTAR erhält einen Exploration Grant der Boehringer Ingelheim Stiftung und wurde zudem mit dem Walther Flemming Award der DGZ geehrt

Die Wissenschaftlerin Dr. Lina Herhaus, die am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) die Nachwuchsgruppe „Zelluläre Immunsignale“ leitet, wird ab März 2026 mit einem der begehrten Exploration Grants der Boehringer Ingelheim Stiftung gefördert. Dieses Programm bietet herausragenden Grundlagenforschenden aus Biologie, Chemie und Medizin die Möglichkeit, neue Forschungsrichtungen auszuloten. Darüber hinaus erhielt Herhaus am 27. Oktober 2025 den Walther Flemming Award der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ) und der ibidi GmbH. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert und wird an erfahrene Postdoktorand:innen und Nachwuchsforschende für herausragende Leistungen in der Zellbiologie verliehen.

Mit ihrer Forschungsgruppe untersucht Lina Herhaus am HZI, wie das Immunsystem Infektionen und Entzündungen erkennt und darauf reagiert. Dabei konzentriert sie sich besonders auf molekulare Mechanismen, die an den Prozessen beteiligt sind, durch die Zellen Krankheitserreger bekämpfen und ihre Gesundheit erhalten. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen möchte Herhaus innovative Therapien für Infektionskrankheiten und Immunstörungen entwickeln und so langfristig die öffentliche Gesundheit verbessern.

Der Exploration Grant der Boehringer Ingelheim Stiftung ist mit einer Fördersumme von gut 200.000 Euro für die Dauer von zwei Jahren verbunden und ein großer Erfolg für Lina Herhaus, da die Vergabe dieses prestigeträchtigen Grants sehr kompetitiv erfolgt. „Ich freue mich sehr über diese Förderung und auch über den Walther Flemming Award, denn die finanziellen Mittel können wir gut einsetzen, um genauer in die Prozesse der zellulären Abwehr bakterieller Krankheitserreger zu schauen“, sagt Herhaus. „Wir möchten verstehen, wie das Immunsystem Infektionen und daraus resultierende Entzündungen erkennt und darauf reagiert.“

Lina Herhaus startete ihre Arbeitsgruppe im Oktober 2024 im Rahmen des HZI-Projekts MICROSTAR (Microbial Stargazing), das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) mit rund 30 Millionen Euro gefördert wird und derzeit vier Nachwuchsforschungsgruppen sowie ein Digital Office umfasst. Ziel von MICROSTAR ist es, von der mikrobiellen Welt zu lernen und die Grundlagen ihrer Resilienz und Anpassungsfähigkeit zu entschlüsseln, um diese Prinzipien zum Nutzen von Mensch und Natur einzusetzen. Insbesondere widmet sich das HZI in diesem Projekt dem Aufbau von Nachwuchsgruppen sowie der umfangreichen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Über die Boehringer Ingelheim Stiftung:

Die Boehringer Ingelheim Stiftung ist eine rechtlich selbstständige, gemeinnützige Stiftung und fördert die medizinische, biologische, chemische und pharmazeutische Wissenschaft. Errichtet wurde sie 1977 von Hubertus Liebrecht, einem Mitglied der Gesellschafterfamilie des Unternehmens Boehringer Ingelheim. Durch ihre Förderprogramme CoMove, Exploration Grants, Plus 3 und Rise up! unterstützt sie exzellente Forschende in entscheidenden Karrierephasen. Zudem verleiht sie den renommierten Heinrich-Wieland-Preis sowie Preise für aufstrebende wissenschaftliche Talente. Außerdem fördert sie institutionelle Projekte in den Lebenswissenschaften, wie das AITHYRA-Institut in Wien und einen neuen Forschungsbereich am Zentrum für Systembiologie in Dresden (BioAI Dresden), die beide Biomedizin mit KI verbinden. Weitere Institute, die die Stiftung fördert, sind das Institut für Molekulare Biologie (IMB) in Mainz und das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg. Weitere Informationen: www.boehringer-ingelheim-stiftung.de

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Pressekontakt

Dr. Andreas Fischer
Wissenschaftsredakteur