Gruppenbild
Der RESIST-Vorstand freut sich über die erneute Förderung. V.l.n.r.: Prof. Thomas Schulz, Prof. Gesine Hansen, Prof. Reinhold Förster, Prof. Lars Dölken.
News

Erfolg für das HZI in zweiter Runde der Exzellenzstrategie

RESIST wird weiterhin gefördert – neues Cluster NUCLEATE kommt dazu

In der zweiten Wettbewerbsrunde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder zur weiteren Stärkung der Spitzenforschung an den Hochschulen in Deutschland sind die Entscheidungen über die künftigen Exzellenzcluster gefallen. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) ist mit universitären Partnern an zwei der geförderten Exzellenzcluster beteiligt: RESIST und NUCLEATE. RESIST von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wird für weitere sieben Jahre unterstützt. In dem Cluster untersuchen Wissenschaftler:innen, wie infektionsanfällige Menschen besser geschützt werden können. Im neu bewilligten Cluster NUCLEATE von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) mit der Technischen Universität München und der Ludwig-Maximilians-Universität München forschen Gruppenleiter:innen des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI), einem Standort des HZI in Kooperation mit der JMU, zu Nukleinsäure-basierten Therapien. Insgesamt wurden 70 Exzellenzcluster für eine Förderung ausgewählt.

Die Bewilligung der beiden Cluster RESIST und NUCLEATE unterstreicht eindrucksvoll die herausragende Qualität der Forschung am HZI und in den Partnerinstitutionen. „Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer engagierten Gemeinschaftsleistung, mit der alle Beteiligten die Exzellenzkommission überzeugen konnten“, sagt Prof. Josef Penninger, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI. „Darüber hinaus steht das HZI für eine außergewöhnliche wissenschaftliche Breite – viele weitere brillante Forschende leisten hier täglich Beiträge auf höchstem Niveau.“

RESIST – Forschung für die Schwächsten

RESIST (Resolving Infection Susceptibility, Deutsch: Behebung der Anfälligkeit für Infektionen) widmet sich der Frage, warum einige Personen schwerer erkranken, wenn sie mit Viren oder Bakterien in Kontakt kommen, als andere. An dem Exzellenzcluster sind Forschungsgruppen des HZI in Braunschweig sowie seiner Standorte in Hannover, dem TWINCORE – Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung und dem Zentrum für Individualisierte Infektionsmedizin (CiiM), beteiligt. Das TWINCORE und das CiiM sind gemeinsame Einrichtungen des HZI und der MHH. „Die weitere Förderung unserer Infektions- und Immunitätsforschung bedeutet langfristig wichtige Hilfe für Menschen, denen Infektionen besonders schaden können. Dies sind beispielsweise Neugeborene sowie Seniorinnen und Senioren, deren Immunsystem noch nicht entwickelt oder sehr anfällig ist, sowie Menschen, deren Immunsystem aus Therapiegründen gedämpft wird, wie dies beispielsweise nach einer Transplantation der Fall ist. Aber auch für Träger von Implantaten können Infektionen gefährlich werden. Wir freuen uns darauf, hier weiterhin langfristig die Möglichkeiten für Diagnostik und Therapie verbessern zu können“, sagt RESIST-Sprecher Prof. Reinhold Förster. 

„Wir haben bereits viele Erfolge in der Forschung erzielen können. Beispiele sind neue Ansätze zur Vermeidung von Blutvergiftungen bei Neugeborenen, verbesserte Strategien bei der SARS-CoV-2-Impfung und gegen multiresistente Krankenhauskeime“, ergänzt RESIST-Co-Sprecherin Prof. Gesine Hansen. Langfristiges Ziel ist es, dass die in RESIST gewonnenen Forschungserkenntnisse in existierende translationale Zentren aufgenommen und für die Anwendung an Patientinnen und Patienten weiterentwickelt werden. Prof. Josef Penninger forscht mit seiner Abteilung „Innovative Organoid-Forschung“ ebenfalls in dem Exzellenzcluster und sagt: „Wir freuen uns, die exzellente Forschung in RESIST weiterzuführen. Der Cluster ist ein wichtiger Bestandteil unseres wissenschaftlichen Programms und steht beispielhaft für innovative Ansätze, mit denen wir den Weg von der Grundlagenforschung bis zur konkreten Anwendung im Dienste von Patientinnen und Patienten gestalten.“

NUCLEATE – Nukleinsäure-basierte Therapien

Gruppenbild
Das Forschungsprojekt NUCLEATE konnte sich durchsetzen und erhält Mittel aus der begehrten Millionenförderung. Von links nach rechts: Emmanuel Saliba, Gruppenleiter am HIRI und Professor an der JMU, Jörg Vogel, Direktor des HIRI und des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie der JMU, Cynthia Sharma, Inhaberin des Lehrstuhls für Molekulare Infektionsbiologie II, Caroline Kisker, JMU-Vizepräsidentin und Inhaberin des Lehrstuhls für Strukturbiologie, Chase Beisel, HIRI-Abteilungsleiter und JMU-Professor, und JMU-Präsident Paul Pauli.

Der Forschungscluster NUCLEATE – Cluster for Nucleic Acid Sciences and Technologies (Deutsch: Cluster für Nukleinsäureforschung und -technologien) widmet sich dem innovativen Feld der Nukleinsäuren. Es untersucht die Funktionsweise dieser Moleküle in biologischen Prozessen und entwickelt neue Therapieansätze für Nukleinsäure-basierte Medizin. Gemeinsam mit den beiden Münchner Universitäten LMU und TUM wird die Universität Würzburg im Rahmen von NUCLEATE die fachübergreifende Zusammenarbeit auf diesem Gebiet stärken und dabei Grenzen von Disziplinen und Institutionen überwinden.

„Mit NUCLEATE stärken wir Würzburgs Rolle als internationalen Spitzenstandort in der RNA-Forschung. Aufbauend auf dem Erfolg des HIRI – dem weltweit ersten Bundesinstitut, das RNA-Forschung und Infektionsbiologie vereint – setzen wir diesen wegweisenden Kurs nun konsequent fort“, sagt Prof. Jörg Vogel, Geschäftsführender Direktor des HIRI und Leiter der Abteilung „RNA-Biologie von bakteriellen Infektionen“. Vogel und Prof. Chase Beisel, Leiter der Abteilung „Synthetische RNA-Biologie“, sind Mitantragsteller von NUCLEATE. Zudem sind Prof. Emmanuel Saliba und Prof. Franziska Faber mit dem Exzellenzcluster assoziiert.

„In NUCLEATE untersuchen wir grundlegende biologische Prinzipien und Wirkmechanismen von Nukleinsäuren in Zellen, und das in verschiedenen Krankheitskontexten“, so die designierte Würzburger Standortsprecherin Professorin Cynthia Sharma, Inhaberin des Lehrstuhls für Molekulare Infektionsbiologie II. „Ich freue mich sehr über die Bewilligung unseres Clusters. In NUCLEATE werden wir zusammen mit unseren Münchner Kolleginnen und Kollegen erstmals eine Nukleinsäure-zentrierte Perspektive einnehmen und sowohl die Funktionen und Mechanismen von Nukleinsäuren als Akteure in der Zelle erforschen als auch die Prozesse, die Nukleinsäuren selbst beeinflussen. Unsere Erkenntnisse werden wir dazu nutzen, neue Nukleinsäure-basierte biotechnologische und medizinische Anwendungen zu entwickeln.“

Die beiden Exzellenzcluster werden ab dem 1. Januar 2026 für sieben Jahre gefördert. Christian Scherf, Administrativer Geschäftsführer des HZI, sagt zur Bedeutung der Förderung: „Wir sind sehr stolz, gleich an zwei Exzellenzclustern beteiligt zu sein. Diese Auszeichnung unterstreicht die Wirksamkeit unserer Strategie, eng mit den Universitäten zusammenzuarbeiten. Mein herzlicher Glückwunsch gilt allen Beteiligten am HZI und an unseren Partnerinstitutionen – ihr Engagement und ihre Exzellenz haben diesen Erfolg möglich gemacht.“

Originalpressemitteilungen

Originalpressemitteilung von RESIST

Originalpressemitteilung der Julius-Maximilians-Universität

Originalpressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Charlotte Schwenner

Pressekontakt

Dr. Charlotte Schwenner
Wissenschaftsredakteurin