Weltkarte mit Virus

Epidemiologie

Die Epidemiologie widmet sich der Erforschung von Gesundheit und Krankheit auf der Ebene der gesamten Bevölkerung. Die Infektionsepidemiologie ist ein Teilgebiet der Epidemiologie, das sich mit der Verbreitung übertragbarer Krankheiten befasst. Zu ihren Werkzeugen und Methoden zählen systematische Befragungen, klinische Untersuchungen und labordiagnostische Nachweise sowie statistische Analysen. Die Identifizierung von Ursachen und Risikofaktoren für Infektionen ist ein wesentlicher Aspekt der Forschung. Die Infektionsepidemiologie leistet einen signifikanten Beitrag zur Entwicklung von Präventionsmaßnahmen, ebenso wie zur Früherkennung und Therapie von Erkrankungen. Zudem überprüft sie die Wirksamkeit solcher Maßnahmen. Zur Abteilung Epidemiologie gehören auch die Teams Klima, Kohorten und PIA, Digitale Überwachung von Infektionskrankheiten sowie Adaptive Infektionskrankheiten-Diagnostik.

Dr. Berit Lange

Leitung

Dr. Berit Lange
Kommissarische Abteilungsleitung

Unsere Forschung

Der Fokus der Epidemiologie am HZI liegt auf der Untersuchung von Infektionserregern, die einen hohen epidemiologischen Forschungsbedarf aufweisen und eine besondere gesellschaftliche Bedeutung besitzen. Hierzu gehören vor allem Infektionen, die von Mensch zu Mensch (z.B. Influenza) oder von Tier zu Mensch (z.B. Borreliose) übertragen werden. Des Weiteren sind Erreger von Relevanz, die resistent gegen Antibiotika sind (z.B. MRSA), Infektionen, die durch Impfungen vermieden werden können (z.B. Humanes Papillomavirus) sowie solche, die besonders häufig im Krankenhaus auftreten (z.B. Sepsis). Die methodischen Schwerpunkte der Forschung umfassen kurz- und langfristige prospektive Kohortenstudien und Querschnittsstudien in der Allgemeinbevölkerung, Sekundärdatenanalysen und mathematische Modellierung.

Einen weiteren wesentlichen Schwerpunkt der Epidemiologie am HZI bildet eine große deutschlandweite Kohortenstudie (NAKO Gesundheitsstudie), die die Helmholtz-Gemeinschaft zusammen mit anderen Forschungseinrichtungen durchführt. Über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten werden regelmäßig Untersuchungen an insgesamt 200.000 Menschen durchgeführt. Das vom HZI betriebene epidemiologische Studienzentrum in Hannover, in dem insgesamt 10.000 Probanden untersucht werden, ist Teil dieser nationalen Studie.  Die gewonnenen Daten und Befunde bilden die Grundlage für weitere Forschungsvorhaben. So ist es beispielsweise möglich, Faktoren zu identifizieren, die das Infektionsrisiko erhöhen. Zudem lassen sich Spätfolgen bestimmter Infektionen erforschen.

Die Abteilung koordiniert auch den PhD-Studiengang „Epidemiologie".

Was machen Epidemiolog:innen?

Epidemiolog:innen beschäftigen sich unter anderem mit der Verteilung und Ausbreitung bestimmter Krankheiten in der Bevölkerung. Sie untersuchen mittels systematischer Befragungen, klinischer Untersuchungen und Labormessungen, welche Faktoren zur Gesundheit oder Krankheit eines Individuums beitragen.