Biomarker für Infektionskrankheiten

Die Arbeitsgruppe „Biomarker für Infektionserkrankungen“ arbeitet an der Identifizierung von präziseren diagnostischen und prognostischen Wirts-Biomarkern sowohl für Infektionserkrankungen als auch für die Verbesserung der Impfantwort. Die klinischen Ziele dieser Gruppe sind die Optimierung und Auswahl der effektivsten, individualisierten Behandlung frühestmöglich nach Erkrankung, um dadurch die Verwendung von Antibiotika zu rationalisieren (Verbesserung des verantwortungsvollen Umgangs mit Antiinfektiva, antiinfective stewardship) und die Behandlungserfolge zu erhöhen.

Die Gruppe hat ihren Sitz am TWINCORE in Hannover.

PD Dr. Frank Pessler

Leitung

PD Dr. Frank Pessler
Forschungsgruppenleiter

Unsere Forschung

Zusätzlich arbeiten wir an der Identifizierung von Personen, deren Immunsystem schlecht auf Impfungen anspricht, sowie von individuellen Risikofaktoren für eine unzureichende Impfantwort. Diese Risikopersonen könnten von besonderen Impfstrategien profitieren, wie z.B. höhere Impfdosis, häufigere Impfungen, Zusatz von Impfverstärkern (Adjuvanzien) oder neusten Impfstoffen („next-generation vaccines“).

Unsere Projekte sind in das Konzept des Centre for Individualised Infection Medicine (CiiM) integriert, zudem arbeiten wir eng Klinikerinnen und Klinikern der MHH zusammen, sowie mit der Clinical Research Centre (CRC) Hannover Core Facility und Biobank. Hierdurch erhalten wir Zugang zu biologischen Proben von Kranken (z.B. periphere Blutzellen, Plasma oder Hirnwasser) und zu passenden Kontrollproben von Gesunden sowie Erkrankten mit ähnlichen Symptomen aber anderer Krankheitsursache („disease controls“). Der Ansatz zur Entdeckung von neuen Biomarkern basiert hauptsächlich auf dem Einsatz von „Hypothese-freien“ Screeningmethoden von Bioproben von Patienten, insbesondere mittels Massenspektrometrie und RNA-Sequenzierung. Außerdem untersuchen wir die vielversprechendsten Biomarker in experimentellen Ansätzen auf ihre Rolle in der Krankheitsentstehung, da sie oder die entsprechenden Stoffwechselwege unter Umständen –zusätzlich zu den Krankheitserregern- Ziele für ergänzende (adjuvante) Therapien darstellen. Moleküle, die bei den Patienten in geringeren Mengen vorkommen, könnten möglicherweise selbst therapeutisch eingesetzt werden.