Wirkstoff-Bioinformatik

Die Bioinformatik unterstützt und kooperiert mit anderen Bereichen der Molekularbiologie indem sie unter anderem Verfahren zur Analyse von Genomsequenzen entwickelt oder Vorhersagen der dreidimensionalen Struktur von Wirkstoff-Ziel-Komplexen generiert. Wir verwenden modernste Techniken der Bioinformatik und Informatik an, um neuartige Resistenzmechanismen zu entdecken und die Wirkungsweise bioaktiver Verbindungen vorherzusagen. Diese Gruppe hat ihren Sitz am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS).

Prof. Dr. Olga Kalinina

Leitung

Prof. Dr. Olga Kalinina
Forschungsgruppenleiterin

Unsere Forschung

Ein besonderer Schwerpunkt unserer Gruppe ist die Entwicklung von Machine Learning Methoden zur Vorhersage funktioneller Konsequenzen genetischer Varianten, die mit einer bestimmten Krankheit oder einem bestimmten Resistenzphänotyp in Verbindung gebracht werden können. Dabei ist es unser Ziel, nicht nur die Richtung und das Ausmaß des Effekts vorherzusagen, d.h. ob eine bestimmte Variante wahrscheinlich pathogen ist oder Resistenzen gegen ein Medikament hervorruft, sondern auch den genauen molekularen Mechanismus, der dafür verantwortlich ist, zu finden. Dazu kombinieren wir phylogenetische Methoden mit Ansätzen aus der strukturellen Bioinformatik: Modellierung der dreidimensionalen Struktur von Proteinen, ihren Wechselwirkungen und ihrer Dynamik, deren Ergebnisse vereint für Machine Learning Methoden genutzt werden.

Ein besonderer Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der Entdeckung neuartiger Resistenzmechanismen. Ein weiterer Fokus der Arbeitsgruppe ist die Untersuchung von Protein-Wirkstoff-Wechselwirkungen und Wirkstoffbindungstaschen mit Hilfe von auf Data-Mining und Graphentheorie basierenden Ansätzen. Dafür entwickeln wir Machine-Learning-Methoden, welche die funktionelle Motive von Proteinen und Wirkstoffbindungsmuster beschreiben und schließlich maschinelle Vorhersagemethoden für die Wirkstoffaffinität entwickeln, welche auf strukturellen Deskriptoren von Protein-Wirkstoff-Wechselwirkungen basieren.