Genom-Architektur und Evolution von RNA-Viren

RNA-Viren stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit des Menschen dar und sind für Millionen von Todesfällen jedes Jahr verantwortlich. Das RNA-Genom steuert die Replikation dieser Viren und kodiert für eine Vielzahl von viralen Proteinen, die für die erfolgreiche Infektion einer Wirtszelle essentiell sind. Klassischerweise konzentriert sich die Infektionsforschung darauf, die beteiligten Virusproteine in ihrer Funktion zu hemmen und dadurch deren Replikation zu unterbinden. Inzwischen weiß man jedoch, dass das RNA-Genom nicht nur als passiver Informationsträger für virale Proteine fungiert, sondern durch die Tätigkeit von nicht-kodieren RNAs aktiven Einfluss auf die Replikation nimmt. Wir untersuchen die Struktur und Funktion von viralen nicht-kodierenden RNAs, mit dem Ziel unsere neu gewonnenen Erkenntnisse für die Entwicklung von zukunftsweisenden RNA-basierten Therapieansätzen einzusetzen. Diese Gruppe hat ihren Sitz am Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI).

Leitung

Jun.-Prof. Dr. Redmond Smyth

Die Aufklärung der komplexen Zusammenhänge zwischen der Struktur und der Funktion von RNA wird es uns in Zukunft ermöglichen, neue anti-virale Therapieansätze entwickeln um virale Krankheitserreger RNA-Genome mit neuen anti-viralen Therapieansätzen gezielt anzugreifen und auszuschalten.

Jun.-Prof. Dr. Redmond Smyth

Redmond Smyth absolvierte ein naturwissenschaftliches Studium mit den Schwerpunkten Virologie und Immunologie an der Universität von Cambridge, Großbritannien. Anschließend zog es ihn für seine Doktorarbeit an das Burnet-Institut in Melbourne, Australien. Hier untersuchte er die genetische Diversität von HI-1 Viren in deren natürlichen Wirtszellen. Die Ergebnisse seiner Forschung machten immer deutlicher, dass die Struktur von RNA-Molekülen eine große Bedeutung für die Regulation von viralen Infektionen hat. Aus diesem Grund ging er im Anschluss als Postdoktorand an das Centre nationale de la recherche scientifique (CNRS) nach Straßburg, Frankreich, um dort seine Kenntnisse in RNA-Biochemie zu vertiefen. Dort untersuchte er die Mechanismen, die essentiell für die Verpackung des HIV-1 RNA-Genoms in Viruspartikel sind. Im Jahr 2015 wurde er vom CNRS zum Chargé de recherche (CR2) ernannt. Seit 2018 leitet er am Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in Würzburg eine durch die Helmholtz-Gemeinschaft geförderte Nachwuchs-Forschungsgruppe. 

Weiterführende Informationen

Eine aktuelle Übersicht des Teams sowie weitere Informationen über die Forschungsgruppe finden Sie auf der Webseite des HIRI.

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