Mikrobielle Naturstoffe

Gegen viele Krankheiten haben wir auch heute noch keine wirksamen Medikamente. Die Suche nach neuen Wirkstoffen ist jedoch sehr aufwändig. Hilfe bei diesen Problemen kommt aus der Erde: Im Boden lebende Myxobakterien stellen eine Vielzahl natürlicher Wirkstoffe her. Erfahren Sie hier, wie die pharmazeutische Forschung nach Naturstoffen mit biologischer Aktivität sucht. Diese Gruppe hat ihren Sitz am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS).

Leitung

  • Prof. Dr. Rolf Müller

    Rolf Müller

    Geschäftsführender Direktor des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), Leiter der Abteilung Mikrobielle Naturstoffe

    0681 98806-3000

    0681 98806-3009

    E-Mail schreiben

Prof. Dr. Rolf Müller

Wir konzentrieren uns vor allem auf die Entdeckung mikrobieller Naturstoffe, um daraus neue Antibiotika zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten entwickeln zu können.

Prof. Dr. Rolf Müller

Rolf Müller studierte Pharmazie an der Universität Bonn und promovierte dort in der Abteilung für Pharmazeutische Biologie. Anschließend blieb er der Abteilung zunächst als Postdoc erhalten und wechselte 1996 für zwei Jahre an die Fakultät für Chemie der Universität von Washington in Seattle, USA. Bereits dort stieg Rolf Müller in die Erforschung der Antibiotika-Produktion durch Bakterien ein und kehrte 1998 als Nachwuchsgruppenleiter an der damaligen Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig nach Deutschland zurück.

Zwei Jahre später habilitierte er an der Technischen Universität Braunschweig über die Antibiotika-Synthese in Actinomyceten und Myxobakterien. Seit Oktober 2003 arbeitet Rolf Müller an der Universität des Saarlandes als Professor für Pharmazeutische Biotechnologie und ist seit 2009 geschäftsführender Direktor des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS).

Zudem leitet er die Abteilung „Mikrobielle Naturstoffe“ (MINS) und ist Mitgründer der PharmBioTec GmbH in Saarbrücken. Im Rahmen des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) koordiniert er  den Forschungsbereich "Neue Antibiotika".

Für seine Forschungsarbeit wurde Rolf Müller bereits dreimal mit dem Phoenix-Pharmazie Wissenschaftspreis ausgezeichnet (2001, 2007,2016) und erhielt den DECHEMA Nachwuchswissenschaftler-Preis für Naturstoff-Forschung (2002), den BioFuture-Preis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (2003) sowie den DECHEMA-Preis der Max-Buchner-Forschungsstiftung (2010).

2012 wurde Rolf Müller in die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) gewählt. 2016 erfolgte die Aufnahme in die Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaft).

Weiterführende Informationen

Eine aktuelle Übersicht des Teams sowie weitere Informationen über die Forschungsgruppe finden Sie auf der Webseite des HIPS.

Rolf Müller in Natural Product Reports

Rolf Müller hat in der Ausgabe Februar 2017 von Natural Product Reports das Cover sowie den Review-Artikel erhalten.

Bachelor- & Masterarbeiten
Sie haben Interesse an einer Bachelor- oder Masterarbeit? Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Video

  • KrankheitsErregend - Antibiotika

    Zufall und Unordnung im Labor führten dazu, dass der schottische Wissenschaftler Sir Alexander Fleming 1928 eine Wunderwaffe gegen bakterielle Infektionskrankheiten entdeckte. Das von einem Schimmelpilz hergestellte Penicillin hindert Bakterien am Wachsen und wurde erfolgreich als erstes Antibiotikum eingesetzt. Danach fanden Forscher weitere, von Mikroorganismen produzierte Stoffe, die für Bakterien giftig sind. Sie zählen zu den effektivsten Mitteln gegen bakterielle Infektionen. Durch häufigen Antibiotika-Einsatz sind heutzutage viele Mikroorganismen resistent gegen die Medikamente. Im Rahmen der zweiten Veranstaltung der Vortragsreihe „KrankheitsErregend – Meilensteine der Medizin“ ging es sowohl um die Geschichte des Wundermittels als auch um die heutige Forschung und die Probleme in der klinischen Praxis.

  • Paper of the month Juni 2015

    Die Auszeichnung „Paper of the Month“ erhielt im Juni 2015 Angela Kling aus der Forschungsgruppe „Mikrobielle Naturstoffe" am HIPS in Saarbrücken. Der zweite Erstautor Peer Lukat nahm die Auszeichnung entgegen. Die Publikation "Targeting DnaN for tuberculosis therapy using novel griselimycins" wurde in "Science" veröffentlicht. Der Preis wurde von Till Strowig, Leiter der Nachwuchsgruppe Mikrobielle Immunregulation, überreicht. In dem Videopodcast erklärt Peer Lukat, woran er forscht.

  • HIPS Infofilm

    Antibiotika-Resistenzen sind weltweit eine der großen Herausforderungen bei Infektionskrankheiten. Hier setzt das neue Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) an.

  • Warum sind Naturstoffe immer noch die besten Kandidaten für Antibiotika?

    Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten ziehen Wissenschaftler vor allem Naturstoffe heran. Warum, das erklärt Prof. Rolf Müller, Geschäftsführender Direktor des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS).

  • Wie entwickeln Forscher:innen am HZI und HIPS Antibiotikakandidaten aus Naturstoffen?

    Wirksame Antibiotika sind Voraussetzung für viele moderne medizinische Behandlungen. Um dem Aufkommen von antimikrobiellen Resistenzen entgegen zu wirken, suchen Wissenschaftler:innen nach Angriffspunkten bei Bakterien, Pilzen und Viren, an denen neue Wirkstoffe ansetzen können, um die Vermehrung der Erreger zu verhindern, sie zu zerstören oder unschädlich zu machen. Chlorotonile sind natürliche Wirkstoffe aus Bodenbakterien, die sowohl gegen Malaria als auch gegen resistente Erreger wirksam sind. Die Optimierung des Wirkstoffs wird fortgesetzt, bis er in präklinischen und klinischen Studien eingesetzt werden kann, bevor er schließlich auf den Markt kommt. Die wichtigsten Entwicklungs- und Produktionsschritte erklären Wissenschaftler.innen des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung (HIPS), einem Standort des HZI in Kooperation mit der Universität des Saarlandes, in diesem Video.

DruckenPer Mail versendenTeilen