Chemische Biologie der Kohlenhydrate
Pseudomonas aeruginosa ist allgegenwärtig, krankheitserregend und lebt in schleimigen Lebensgemeinschaften, sogenannten Biofilmen. Etwa 90 Prozent der Mukoviszidose-Patienten sterben an diesem Keim. Außerdem hat sich das Bakterium zu einem der Hauptverursacher von Krankenhausinfektionen entwickelt. Die Behandlung ist problematisch, denn durch sein Leben im Biofilm ist der Keim gut vor dem Immunsystem und auch vor Antibiotika geschützt. Zudem bildet er zunehmend Resistenzen gegen Antibiotika aus. Unsere Wissenschaftler entwickeln Substanzen, die diese Biofilme auflösen sollen und damit P. aeruginosa angreifbar machen. Diese Gruppe hat ihren Sitz am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS).
Leitung
Prof. Dr. Alexander Titz
Wir suchen nach Molekülen, die einzelne Biofilm-Komponenten selektiv blockieren und sich gleichzeitig an nicht Oberflächen-exponierte Orte wie zum Beispiel Implantate transportieren lassen.
Alexander Titz

Alexander Titz studierte Chemie an der Technischen Universität Darmstadt und der Universität Bordeaux I. Seine Diplomarbeit fertigte er bei Novartis Pharma AG in der Protein Structure Unit an.
Nach seiner Promotion an der Universität Basel über die Medizinische Chemie von Kohlenhydrat-Protein-Interaktionen forschte er bis zum Jahr 2010 als PostDoc an der ETH Zürich. Für seine Arbeiten erhielt er den Klaus-Grohe-Preis für Medizinische Chemie. Danach wechselte Alexander Titz als Nachwuchsgruppenleiter an das Zukunftskolleg der Universität Konstanz und beschäftigte sich mit Biofilminhibitoren.
Seit 2013 leitet er die Arbeitsgruppe Chemische Biologie der Kohlenhydrate am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland, einer Außenstelle des HZI.
Seit Anfang 2017 wird die Forschung in der Gruppe von Dr. Alexander Titz durch einen ERC Starting Grant gefördert. 2018 wurde er mit dem Innovationspreis für Medizinisch/Pharmazeutische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft ausgezeichnet.
Des Weiteren wurden die Arbeiten der Arbeitsgruppe gewürdigt und Alexander Titz mit dem Prize for a Young Medicinal Chemist in Academia von der European Federation of Medicinal Chemistry (EFMC) ausgezeichnet. 2019 erhielt Alexander Titz einen Ruf auf die Professur für Organische Chemie an der Universität Osnabrück. Seit 2020 hat Alexander Titz die Professur für Organische und Pharmazeutische Chemie an der Universität des Saarlandes inne.
Weiterführende Informationen
Eine aktuelle Übersicht des Teams sowie weitere Informationen über die Forschungsgruppe finden Sie auf der Webseite des HIPS.
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