Biologische Barrieren und Wirkstofftransport

Wer die kaum zu überblickende Flut von Medikamenten in den Apotheken betrachtet, dem fällt es schwer, an einen Medikamentenmangel zu glauben. Doch nach wie vor können viele Infektionskrankheiten oder auch Krebs nur unzureichend behandelt werden. Bei der medikamentösen Behandlung ist es besonders wichtig, dass der Wirkstoff im Körper auch an den richtigen Ort gelangt. Lesen Sie hier, wie die Abteilung „Biologische Barrieren und Wirkstofftransport“ mit Sitz am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) an der korrekten Verteilung neuer Arzneimittel im Körper forscht.

Leitung

Unsere Forschung

Trotz der Vielzahl verschiedenster Medikamente ist die Suche nach neuen Wirkstoffen gerade jetzt ein äußerst wichtiges Gebiet der pharmazeutischen Forschung. Neben einem Mangel an wirksamen Medikamenten gegen viele schwere Krankheiten nimmt die Zahl von Krankheitserregern, die resistent gegen gängige Arzneimittel sind, weiter zu.

Auf dem Weg zum echten Arzneimittel

Fortschritte in der molekularen Biotechnologie und der medizinischen Chemie haben zu der Entdeckung neuer Kandidaten für Medikamente geführt. Damit diese Moleküle allerdings zu echten Arzneimitteln umgeformt werden können, müssen Forscher zunächst ihre biochemischen Eigenschaften untersuchen.

Gesucht: Sicherer Transport an den Wirkort im Körper

Besonders wichtig ist dabei, ob die neuen Wirkstoffe in der Lage sind, biologische Barrieren wie die Lunge, den Verdauungstrakt oder die Haut zu passieren. Außerdem müssen die Wissenschaftler neue Technologien entwickeln, um den sicheren Transport der Moleküle an den vorgesehenen Wirkort, also zum Beispiel den Ort der Infektion oder Komponenten des Immunsystems, zu gewährleisten.

Erforschung biologischer Barrieren

Aus diesen Gründen erforscht die Abteilung „Wirkstoff-Transport“ zum einen die biologischen Barrieren selbst. Darüber hinaus entwickeln die Forscher aber auch geeignete Transportsysteme, die diese Barrieren durchdringen können und so den Wirkstoff zum Zielort befördern. Außerdem wird diese Arbeit auch auf die Erstellung neuer, laborgestützter Modelle ausgeweitet, die verbesserte Möglichkeiten zur Untersuchung der Mechanismen, Behandlung und Prävention von Infektionskrankheiten bieten.

Ausbau der Nanotechnologie

Parallel dehnt die Abteilung die Nanotechnologie-Plattform aus, um mit multifunktionalen Nanotransportern Moleküle sowohl im Modell als auch im Organismus zu verfolgen, zum Wirkort zu leiten und dort eine kontrollierte Freisetzung des Transportgutes sicherzustellen. Anschließend erfolgen dann ein kontrollierter Abbau der Nanotransporter und die Ausscheidung der Abbauprodukte aus dem Körper.

Weiterführende Informationen

Eine aktuelle Übersicht des Teams sowie weitere Informationen über die Forschungsgruppe finden Sie auf der Webseite des HIPS.

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