Forschungsprojekte (Drittmittel)

Diabetische Fußinfektionen

Metagenomics und Host-Pathogen Interactomics in diabetischen Fußinfektionen

Die Prävalenz von Diabetes mellitus hat in den letzten Jahren stark zugenommen und damit auch die assoziierten Komorbiditäten. Diabetische Fußulzerationen mit schwer heilenden Infektionen sind häufige und teure Komplikationen, die die Lebensqualität und die Überlebensrate dieser Patienten stark beeinflussen. Daher ist die frühzeitige und effiziente Behandlung diabetischer Fußinfektionen (DFI) von großer sozioökonomischer  Bedeutung. Schlecht heilende diabetische Fußinfektionen (DFI) sind häufig der Ausgangsherd für tiefe Weichteilinfektionen mit Osteomyelitis und stellen eine schwere Komplikation dar. Für den Patienten bedeutet dies neben chronischen Schmerzen auch die Gefahr von Beinamputationen und an septischen Komplikationen vorzeitig zu versterben. Um DFI frühzeitig behandeln zu können, ist es wichtig zu wissen, welche auslösenden Keime beteiligt sind. Dies ist jedoch sehr schwierig, da man von DFI meist eine polimikrobielle Flora isoliert, wobei bestimmte Keime mit den gängigen mikrobiologischen Methoden möglicherweise gar nicht detektiert werden. Um diese bakterielle Vielfalt zu erfassen, werden wir einen Metagenomischen Ansatz durchführen. Die schlimmste Komplikation bei DIF ist Osteomyelitis, die häufig chronisch verläuft, sehr schwierig zu therapieren ist und eine völlige Knochendestruktion zur Folge haben kann. Staphylococcus aureus ist der häufigste Auslöser von Osteomyelitiden bei DIF. Diese Form von Osteomyelitis erweist sich oft als therapieresistent; ein Problem, das durch das zunehmende Auftreten vonmultiresistenten Stämmen verstärkt wird, so dass S. aureus Osteomyelitiden eine zunehmende und schwere Komplikation bei Diabetespatienten darstellt. Ein genaues Verständnis der Interaktion dieses Pathogens mit Knochengewebe ist daher zentral, um neue Therapieansätze zu entwickeln. Hierzu werden wir globale Wirts-Pathogen-Transkriptom Veränderungen analysieren, die sich während Knocheninfektionen zeitgleich ereignen. Unser Ziel ist es, herauszufinden, welche bakteriellen Faktoren die Wirtszellgenexpression beeinflussen und vice versa (Interactom). Zusammenfassend kann man sagen, dass dieses Projekt wichtige Vorraussetzungen liefern soll, um die Prävention, Diagnose und Therapie von DFI zu verbessern und Langzeitkomplikationen zu verhindern.

Partner

 

Prof. Dr. Trinad Chakraborty, Institut für medizinische Mikrobiologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg

PD Dr. Rolf Daniel, Institut für Mikrobiologie und Genetik, Georg-August-Universität Göttingen

Prof. Dr. Eugen Domann, Institut für medizinische Mikrobiologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg

Beteiligte Gruppen

Koordinator

Dr. Eva Medina, Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig

Geldgeber / Förderer

BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung

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