Ausstellung

Die Ausstellung INFEKTIÖS ist weitergezogen. Nachdem sie vom 15. August bis 21.November im Schlauen Haus Oldenburg zu sehen war, ist sie seit dem 9. Januar im Studienzentrum des HZI in Hannover zu sehen. Dort können Patienten und Besucher die Bilder noch bis zum 14. März bewundern.

Wir freuen uns sehr, Ihnen die Gewinner und Teilnehmer des Fotowettbewerbs INFEKTIÖS präsentieren zu können.

Der erste Preis ging an Eric Pawlitzkyaus Berlin. Er überzeugte die Jury mit seinen Bildern der Serie „Selbsthilfegruppe der AIDS-Witwen von Nyabondo“. Die Fotografien entstanden im Rahmen einer Reportage über ein medizinisches Hilfsprojekt.
„Seit vielen Jahren versuchen Künstler und Fotografen die HIV-Epidemie in Afrika bildlich zu fassen, insbesondere um die Menschen im Westen über diese Tragödie aufzuklären und zu Hilfsleistungen anzustiften. Diese Fotoserie scheint einen anderen Weg zu gehen, folgt nicht dem Weg einer visuellen Rhetorik des Mitleids, in dem die „Opfer“ in ihrem ganzen Elend gezeigt werden. Eric Pawlitzkys Fotografien lassen einzelne Betroffene sichtbar werden und aus dem Meer von Millionen Infizierten treten diese Frauen mit einem Lächeln vor die Kamera. Durch die Wahl des Hintergrundes, der sich mit seinen ruhigen Erdfarben zurücknimmt und gleichsam eine Bühne für die Akteure aufspannt, wird der Betrachter einfühlsam mit der Situation der Frauen in Kenia konfrontiert, die ein Schicksal tragen, das nicht allein von einem Virus bestimmt wird, sondern auch von ihnen selbst.“ (Aus der Laudatio von Dr. Ingeborg Reichle.)

Den zweiten Preis erhielt Anja Putensenfür ihre Bildserie „Zauberberg“. Diese Serie zeigt nicht die Ursache der Infektionskrankheit selbst, sondern ein Sanatorium, an dem Patienten sich Heilung erhoffen. Trotz Luxus kann dieser Ort  auch zur letzten Station des Lebens werden. Jurorin Dr. Ingeborg Reichle lobt: „Mit wenigen Bildern erzählt diese Arbeit einfühlsam eine ganze Geschichte von Krankheit und Hoffnung auf Heilung, von Isolation und einer immer weiter sich verkleinernden Welt, die sich am Ende nur mehr als Bild auf die Welt eröffnet.“

Weitere Ausstellungsteilnehmer


Volker Brinkmann aus der Serie „Shigella Comets“
Aufnahmen des Bakteriums Shigella flexneri – Erreger der Bakterienruhr.

Christian Diehl aus der Serie „Fremdkörper“
Typologie von fiktiven Bakterien.

Jörg KlinnerMalaria Warrior Uganda“
Moskitonetze in skulpturaler Form.

Oliver Meckes & Nicole Ottawa „Ohrmilben“
Die Milbenart Otodectes cati parasitiert in den Ohren von Katzen und führt zu Sekundärinfektionen.

Johannes Pfahler „Mikro-Makro“
Der Transfer vom Unsichtbaren zum Sichtbaren, scheinbar hervorgerufen durch den Einsatz eines Elektronenrastermikroskops.

Ulfert Rand „Infektionsforschung heute“
Infektionen durch Viruspartikel führen zu skurrilen Formveränderungen der Zelle.

Manfred Rohde „Invasion von Staphylokokken
Momentaufnahmen des Bakteriums Staphylococcus aureus beim Eindringen in die Wirtszelle.

Pablo Rojas „Biofilm Star Portrait“
Ästhetische Analogie des Infektionsprozesses.

Marcus Schwier „Xray“
Mikroorganismen reisen trotz Sicherheitskontrollen immer mit – eine Folge unserer heutigen mobilen Gesellschaft

Herwig Turk „Aseptic“
Laborschränke sind stumme Diener der Wissenschaft: durch fotografische Ästhetik werden sie zum Leben erweckt.


An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen Teilnehmern ganz herzlich für das gezeigte Interesse. Die Vielfältigkeit und Professionalität hat uns überwältigt und den Fotowettbewerb zu einem Erfolg gemacht.

Ein weiteres Dankeschön möchten wir an dieser Stelle unserer Jury aussprechen: Prof. Dr. Hubertus von Amelunxen, Präsident der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Prof. Dr. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung, Dr. Anja Hesse, Kulturdezernentin der Stadt Braunschweig, Prof. Dr. Martin Korte, Leiter des Zoologischen Instituts der Technischen Universität Braunschweig und Dr. Ingeborg Reichle, Kunsthistorikerin, Humboldt-Universität zu Berlin.

An welchen weiteren Orten die Wanderausstellung „INFEKTIÖS“ zu sehen sein wird, können sie unter Projekte/Aktuelles verfolgen.

Bei Interesse können sich Aussteller an Katja Flaig wenden.

 

Katalog-Deckblatt zum Download

 

Der Ausstellungskatalog ist im Haus der Wissenschaft in Braunschweig für 5,00 Euro erhältlich
(Mo-Do 9-16 Uhr und Fr 9-14 Uhr).

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